UBS-Boni trotz Staatshilfe

Es ist nicht nur unglaublich, sondern in höchstem Masse unanständig und unmoralisch! Für jeden normalen Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Schweizer Steuerzahler stellen die 3 respektive 2 Mrd. Boni der UBS bei einemoperativen Verlust von rund 20 Mio. Franken eine saftige Ohrfeige dar. Das 60/6-Milliarden- Staatshilfepaket ist im Interesse der Schweizer Volkswirtschaft noch knapp nachvollziehbar. Absolut unbegreiflich ist dagegen dessen bedingungslose Umsetzung in bezug auf Gehälter und Boni. Das Resultat ist eben diese Forderung nach 3 Milliarden Boni von einem arroganten, sich immer noch völlig überschätzenden und inkompetenten Management. Doch was ist auch von einer Gilde anderes zu erwarten, wo alle Drahtzieher die gleichen geblieben sind?! Bei der UBS hat sich ja ausser dem peinlichen Abgang des Herrn Ospel und der neuen Brille des Herrn Kurer gar nichts
geändert. Dass aber die Finanzmarktaufsicht Finma dieser haltlosen Forderung auch noch bei 2 Milliarden zustimmt, zeigt nur zu deutlich auf, wie eng verbandelt die Classe politique mit der Classe financière ist. Beides Gremien, welche mit Geldern manipulieren, welche sie selber nie erwirtschaften mussten, aber scheinbar in unendlichem Umfang darüber verfügen können. Die Rechnung dieser unangemessenen Arroganz wird schlussendlich dem redlichen und ehrbaren Steuerzahler abverlangt. Ich selber bin Unternehmer und konnte die vergangenen Jahre jedem unserer Mitarbeiter alljährlich einen nach dem Erfolg bemessenen Bonus ausbezahlen. Dass dies für das vergangene Jahr 2008 nicht mehr möglich sein wird, ist in unserem Unternehmen jedem
Mitarbeiter, vom Hilfsarbeiter bis zur Geschäftsleitung, mehr als klar. Auch diese unsere Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr, wie wohl auch die meisten Mitarbeiter der UBS, einen hervorragenden Job gemacht. Umso mehr ist diese Forderung nach den UBS-Boni für uns alle ein Affront sondergleichen. Dem normalen Bürger beibt nicht anderes, als die Faust im Sack zu machen. Das wissen auch die entsprechenden Verantwortlichen. Die mediale Schelte wird von diesen zwar mit Bedauern kommentiert, aber schlussendlich handeln sie wenig beeindruckt nach ihrem Gusto. Wann nur wird diese Ohnmacht in Volkszorn umschlagen? Verhältnisse, die schon fast an diejenigen in Simbabwe erinnern.

Peter Eschler Christian Eschler AG Edelgrub, 9055 Bühler
Quelle:
Tagblatt – 28.01.2009

« Himmelschreiende Frechheit –  Man rechne – und staune… »

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